Am 8. und 9. November fand die traditionelle Sonderschau in Eckartsberga statt. 64 Aussteller brachten 605 Tauben zur Schau. 23 Farbenschläge und 8 Tiere in der AOC Klasse stellten sich der Konkurrenz. Erfreulich, dass auch 16 Tauben von 5 Jugendlichen zu sehen waren.
Insgesamt waren 11 Sonderrichter beschäftigt, die Tauben zu bewerten. Am Ende wurden 10x vorzüglich und 32x hervorragend vergeben. Es waren sehr feine Vertreter unserer Rasse zu sehen. Der größte Teil konnte überzeugen. Es waren aber auch Tauben ausgestellt, die herabgesetzt werden mussten.
Ein großer Dank gilt den Verantwortlichen Gruppen, die trotz der unsicheren Lage an der Durchführung der Schau festgehalten haben und sich nicht verunsichern ließen.
Wie jedes Jahr ist Eckartsberga eine Reise wert.
Den Reigen der Farbenschläge eröffneten 141 blaue mit schwarzen Binden. In Form, Stand und Körperhaltung konnte der überwiegende Teil überzeugen. Damit war auch die gewünschte Brustfülle und Körpertiefe vorhanden. Die Schnabelstärke und Warzenlänge war häufig unter den Vorzügen zu finden. Seitlich hätten die Warzen bei einigen Tieren fester sein können. Keilfülle, Kopfzug und Hinterkopfrundung boten selten Ansatz zur Kritik. Auffällig war, dass die 0,1 alt mit allerbester Augenfarbe aufwarten konnten. Wünsche gab es in der Bindenlänge und -breite. Auch das Schenkel- und After- Keilgefieder hätte bei einigen Tieren fester und intensiver gefärbt sein können. Die unteren Noten resultierten vor allem aus Problemen in der Augenfarbe, Spaltbrust und Schnabelfehlern.
Die blauen ohne Binden und blaugehämmerten zeigten sich recht ausgeglichen. Stand, Haltung und in der Figur konnten sie überzeugen. Wünsche gab es in der Warzenkultur und in der Halsführung.
Die Reihe der dunklen überzeugte in der Grundfarbe, es stand keine gehämmerte unter den dunklen und auch nicht umgekehrt, was in der Vergangenheit doch hier und da zu sehen war. In Stand und Haltung entsprachen sie weitestgehend den Anforderungen. Auch die Kopfpunkte konnten in den meisten Fällen zusagen. Einigen wurde eine kürzere Hinterpartie gewünscht. Auffällig ist nur seit einiger Zeit, dass die Meldezahl in diesem schönen Farbenschlag zurückgeht.
Mit 66 Tieren war der schwarze Farbenschlag durchaus würdig vertreten. Nicht Quantitativ, auch Qualitativ konnten sie gefallen. Unter den Wünschen fanden sich ein ausgeglicheneres Profil, eine geschlossenere Befiederung um den Rand und eine Besser eingebaute Warze. Auch wurde einigen Tieren eine kürzere Hinterpartie gewünscht. Figürlich konnten sie gefallen.
Es folgte eine kleine, aber feine Kollektion andalusierfarbige. Schöne Profile mit gut eingebauten Warzen waren zu sehen. Hier und da sollte auf gut zueinander passende Schnabelhälften geachtet werden.
Den rezessiv roten wünscht man nach wie vor eine breitere Züchterschaft. In der Körperhaltung und auch figürlich konnten sie gefallen. Wünsche gab es in der Augenfarbe, der Warzenkultur und der Standhöhe.
Die dominant roten und -gehämmerten waren mit 33 Tieren vertreten. Hier waren Form, Stand und Haltung oft bei den Vorzügen zu finden. Auch massive, gut zueinander passende Schnäbel waren zu sehen. Wünsche gab es bezüglich glatter und fester Warzen, ausgeglichenen Profilen und geschlossenem Halsgefieder.
Überwiegend sehr gute Figuren, Stand und Körperhaltung gab es bei den dominant gelben. Ausreichend starke Schnäbel, fast ausschließlich feine Warzenkulturen waren zu sehen. Unter den Wünschen fanden sich ein geschlossenes Halsgefieder und ab und an mal etwas mehr Brustfülle.
Die blaufahlen konnten in Form, Haltung und Stand gefallen. Wünsche gab es bei den Kopfpunkten und in der Brustfarbe.
Bei den rot- bzw. gelbfahlen fanden wir ähnliche Kritiken. Zu den Vorzügen gehörten Stand und Körperhaltung und die Kopfpunkte. Nur die Augenfarbe stand bei einigen unter den Wünschen. Dort fanden sich auch Federlänge, Brustfülle und die Halsführung.
Die Farbverteilung musste hier und da bei den gescheckte bei den Wünschen vermerkt werden. Form und Haltung waren weitestgehend in Ordnung. Weitere Wünsche gab es in der Kehle und der Standhöhe.
Die weißen überzeugten in ihrer gesamten Kollektion. Gewünscht wurde bei einigen eine festere Warze, ein ausgeglicheneres Profil und damit etwas mehr Scheitelhöhe. Auch die Standhöhe wurde manchmal vermerkt.
Haltung, Form und Stand war bei der Kollektion der Schimmel unter den Vorzügen vermerkt. Auch in der Halsführung konnten sie überzeugen. Wünsche gab es bei der Augenfarbe und einer gut ausgerundeten Kehle. Bei einigen Tieren wurde auch die Schimmelfarbe unter den Wünschen festgehalten.
Die getigerten gefielen farbschlagübergreifend in Stand, Körperhaltung und Form. Auch in der Augenfarbe und Warzenkultur gab es kaum Wünsche. Diese fanden wir bezüglich der Keilfülle und der Ausformung des Hinterkopfes. Einige waren auch schon recht hell.
In der AOC Klasse waren einige typische Vertreter. Hier waren die Wünsche in der Standhöhe und der Augenfarbe, einige mussten deshalb auch herabgestuft werden.
Erfreulich sind die 16 Tiere in der Jugendabteilung. Auch weil diese von vier Austellern waren. In den Hauptrassemerkmalen konnten sie durchaus gefallen. Wünsche gab es, je nach Farbe, im Halsgefieder, der Brustfülle und der Warzenkultur. Bleibt die Hoffnung, dass die Zahl der Jugendlichen weiter steigt.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass im großen Teil sehr gute Vertreter unserer Deutschen Schautaube zu sehen waren.
Dirk Beck, Zuchtausschuß
